"Faktor Mensch" der wichtigste Aspekt der Trainingsplanung
Im Artikel („Kraftsport, evolutionsbasierte Hintergründe“) wurde ganz grundlegend auf evolutionäre Hintergründe eingegangen. Mit diesem kurzen Abschnitt, „der Faktor- Mensch“ möchte ich daran anknüpfen und das Ganze, aus einer etwas anderen Sichtweise erläutern. Hierbei soll es vor allem um die Fragen gehen, wieso wir so trainieren wie wir es tun, bzw. tun sollten und nicht anders.
Für die meisten Leser mag dieser Artikel zu Beginn relativ belanglos bzw. unnötig erscheinen, es sollte aber im Verlauf klar werden wieso gerade dieses Thema dabei hilft die obig gestellte Frage beantworten zu können.
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Faktor Mensch?
Der, hier genannte, „Faktor- Mensch“ beschreibt die Tatsache, dass alles was wir machen, in dem Falle natürlich alles bezüglich Training und Ernährung, sowie die entsprechenden Erwartungen die wir damit verbinden unweigerlich dem „übergeordneten“ Fakt unseres physiologischen Daseins als Mensch entsprechen müssen, um sinnvoll zu sein. Was, so erläutert, relativ kompliziert klingen mag ist eigentlich sehr einfach und vor allen Dingen logisch. So bedeutet es lediglich, dass unser Körper nun mal so funktioniert wie er es tut und wir uns dem-hinsichtlich daran orientieren müssen.
Faktor Mensch?
Zum besseren Verständnis könnte man durchaus einen Vergleich mit physikalischen Grundprinzipien wie beispielsweise der Gravitation vornehmen. Gravitation, wie auch alle anderen physikalischen Kräfte bzw. Gesätze gelten für jeden, egal ob man daran glaubt, oder sich dessen gar nicht bewusst ist. Um diesen Vergleich in den Sport zu übertragen, könnte man beispielsweise die Aussage der Thermodynamik, dass die Menge an Energie beständig bleibt, Energie nicht neu entstehen oder verbraucht werden kann und dabei lediglich umgewandelt wird, ganz einfach auf den Körper übertragen. Nimmt man dabei herkömmliche Mythen wie, gewisse Menschen könnten so viel essen wie sie wollen und würden nicht zunehmen und andere würden auch in einem Kalorischen Defizit nicht abnehmen, ganz leicht als falsch erklären. Wie alles in Unserem Universum muss auch unser Körper sich an physikalische Gesetze halten und kann keine Energie aus dem nichts entstehen lassen. Außerdem ist unser gegenwärtiger Körper das Resultat aber-Tausender Jahre Evolution und schmeißt im gesunden Zustand keine Energie weck. Was ich damit sagen will, ist wir funktionieren so wie wir es tun, unser Universum funktioniert so wie es nun mal tut und wir müssen uns danach ausrichten!
In einem anderen Universum, mit anderen physikalischen Gesätzen und einen anderen physiologischen Aufbau unseres Körpers, würde man auch anders handeln müssen…
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Wir sind und bleiben Menschen
Für diejenigen, die „scientific principles of strength training”, (von Mike Isratel/ Chad Wesley Smith/ James Hoffman) gelesen haben ist diese Thematik bereits bekannt.Hier verwenden die Autoren eine fiktive „Alien- Art“ mit komplett unterschiedlichen Physiologien, um zu verdeutlichen, dass wir als Menschen uns unseren Umständen Anpassen müssen. Dabei wird die Menschliche Physiologie also mit einer fiktiven „fremden Art“ verglichen, um so theoretische Unterschiede bezüglich des Trainings zu verdeutlichen.
Greifen wir also auch dieses Beispiel auf und nehmen an wir würden mit einer außerirdischen Lebensform konfrontiert werden, die sich uns in so ziemlich allen Punkten, wie auch der Ausübung von Sport, ähnelt aber einen komplett anderen physiologischen Grund- Ablauf vorweist. Anders als wir, folgt für sie, durch die regelmäßige sowie spezifische Ausübung intensiver physikalischer Arbeit keine körperliche Anpassung mit der Folge einer Leistungssteigerung, sondern genau das Gegenteil. Anders als wir haben sie die besten Leistungssteigerungen, wenn sie sich Großteiles der Zeit nicht bewegen, sondern vielleicht nur rein gedanklich über Training nachdenken und erleiden Leistungseinbußen, Muskelverlust etc., wenn sie physisch trainieren. Natürlich muss das Training von Grundauf anders geplant werden als bei uns Menschen.
Obwohl dieses Beispiel sehr realitätsfern ist und ein solch verschiedener Physiologischer Aufbau mit unserem Universum wohl nicht konform gehen würde, so verdeutlicht es das wichtigste Prinzip überhaupt.
„Training muss die Menschliche Physiologie berücksichtigen“
"Mensch", das bedeutet für uns?
Zu verstehen, dass wir Menschen sind bzw. zu verstehen was das bedeutet würde bereits eine Vielzahl von Fragen/ Unklarheiten erübrigen.
Fangen wir also damit an, zu klären was Menschen eigentlich sind. Grundsätzlich sind Menschen erstmal natürlich Lebewesen, sprich lebende Organismen mit endlichen Ressourcen. Hierbei wird mir wohl jeder zustimmen, dass dies, unabhängig jeglicher Meinungen, ein Fakt ist. Genauso ein Fakt ist die Tatsache, dass unsere körperlichen Leistungen ebenso limitiert sind.
Auch bezüglich dessen wird mir wohl jeder Zustimmen, auch wenn die damit verbundenen Folgen bezüglich des Trainings, sprich wie wir dieses gestalten müssen als, oftmals, „kontrovers“ gilt, sowohl es schlicht einen Fakt darstellt.
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Als Menschen trainieren wir wie Menschen!
Stellen wir uns also die Frage, was haben diese endlichen Ressourcen denn nun für eine Auswirkung auf unser Training?
Nehmen wir an wir hätten dieses Problem nicht, wir müssten nicht auf regelmäßiger Basis Energie durch Nahrung zuführen, die Energiezufuhr wäre unbegrenzt und wäre demnach nicht an Vorgänge wie Verdauung etc. gebunden. Wir könnten körperliche Leistungen, unabhängig der Intensität auf unbestimmte Zeit ausführen ohne jegliche Zeichen der Erschöpfung zu erleiden.
Mit anderen Worten, wir wären eine Maschine.
Angenommen unsere Leistungsfähigkeit wäre trotzdem zu einem Anstieg möglich bzw. adaptiert infolge der Unmengen sowie unaufhaltsam ansteigenden Belastung wie wir es im Kraftsport kennen, so würden wir auch ungebremst Muskulatur/ Kraft aufbauen. (Hierbei sind natürlich gewisse Grenzen wie unser Knochenkonstrukt sowie andere „Bremsfaktoren“, wie Myostatin, außer Acht gelassen.)
Worauf ich damit hinaus will ist, dass sich das Training zwischen Uns, den „Ausserirdischen“ und den „uns sehr ähnlichen Maschinen“ stark unterscheidet, wobei die Physiologie bzw. „wie der Körper funktioniert“ den Rahmen dafür setzt. Dementsprechend müssen wir unser Training daran anpassen damit es funktioniert, schließlich sind wir eben keine Maschinen, die von Grund-auf und dauerhaft höchst- intensives Training verkraften können. Genausowenig werden wir Leistungssteigerungen oder Muskelzuwachs erlagen indem wir uns möglichst nicht bewegen.
„Unser Körper funktioniert so wie er es tut und daran können wir nunmal nichts ändern “
Wir als Menschen müssen also gewisse Reize setzen, sprich Belastungen hervorrufen, an welche unser Körper sich anpassen muss um Muskulatur aufzubauen oder Stärker zu werden. Dementsprechend müssen wir gewisse Grenzen überschreiten um genau diesen Reiz zu setzen. Andererseits sind unsere Kapazitäten natürlich begrenzt und diese klassischen „no pain no gain“/ All- in Denkweise ist, zumindest Trainingsbezogen, dementsprechend nicht gerade das Maß aller Dinge.
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